Platzt jetzt die Immobilienblase in China?

Reduzieren wir diese Frage auf die Preise der Wohnimmobilien. In letzter Zeit lese ich des öfteren Nachrichten, dass sich in China eine riesige Immobilienspekulationsblase gebildet hat und diese nun platzt. Dann machen wir uns auf die Suche nach Fakten.

Die Belastbarkeit von publizierten Daten, kann man immer anzweifeln. Um geschönte Daten bestmöglich zu meiden, nehmen wir das Datenportal FRED der US-Zentralbank zur Hand. Praktischerweise werden dort Wohnimmobilienpreis-Indizies für zahlreiche Länder veröffentlicht.

Weitbekannt ist das Platzen der US-Immobilienblase in 2008, die die Finanzkrise eingeleitet hat. Wir prüfen nun, wie diese Blase in den Daten aussieht. Ab Ende der 90er-Jahre sind die Wohnimmobilienpreise um ganz grob 100% gestiegen, haben sich also verdoppelt. Mit der Kriese haben sich dann die Preise wieder halbiert. Eine geplatze Blase. Das kann ich nachvollziehen.

Quelle: https://fred.stlouisfed.org/series/QUSR628BIS

Im folgenden Bild sind nun die Daten zu den Wohnimmobilienpreisen in China zu sehen. Man sieht einen Anstieg und derzeit auch wieder eine Reduzierung der Preise. Aber ist das wirklich eine riesige Blase, wenn sich die Preise über mehr als 20 Jahre um 30% erhöhen?

Quelle: https://fred.stlouisfed.org/series/QCNR628BIS

Wohlgemerkt ist es die ein Index, der sich auf ganz China bezieht. In einzeln Städten wie beispielsweise Shenzhen sind die Preise viel stärker gestiegen, sodass man sicherlich von einer Blase in diesen Städten sprechen kann. Aber an dieser Stelle soll ein Vergleich der Märkte in ganzen Ländern genügen.

In Deutschland sehen die Daten übrigens wie folgt aus. In den Jahren 2010 bis zur Spitze im Ende 2021 steigt der Index um ca. 60% und hat in 2024 auch wieder ein gutes Stück eingebüßt.

Quelle: https://fred.stlouisfed.org/series/QDER628BIS